Kinder spielen seit jeher eine wichtige Rolle in der Trauungszeremonie. So begleiteten im Alten Rom drei Ehrenknaben, seltener auch drei Ehrenmädchen den Brautzug. Zwei führten die Braut an der Hand und trugen Spindel und Spinnrocken bei sich, der dritte Knabe ging vor der Braut her und trug eine Fackel aus Weißdorn, die noch am Familienherd der Braut entzündet worden war – ein Symbol für die Bedeutung des Herdfeuers in der häuslichen Gemeinschaft. Einer der Ehrenknaben geleitete die Braut auch in das eheliche Schlafgemach, während die Gäste das Hochzeitslied sangen.
Auch in Polen führt ein Ehrenknabe, gemeinsam mit einem Zeremonienmeister, den Hochzeitszug an. Heute folgen die Blumenkinder und die Brautjungfern der Braut beim Einzug in die Kirche, führen das frischvermählte Brautpaar nach der Trauung aus der Kirche hinaus und lassen es über einen Teppich aus Blüten in sein neues Leben schreiten. Kinder und Blumen symbolisieren seit jeher Fruchtbarkeit und Glück. Häufig ist es auch üblich, dass eine lange Schleppe des Brautkleides von den Brautjungfern oder einem Ehrenknaben getragen wird. Es gibt keine festen Regeln, wie viele Mädchen, Jungen oder Brautjungfern das Brautpaar begleiten sollten: In manchen Regionen gilt eine ungerade Anzahl als unheilbringend, sodass man gerade Zahlen bevorzugt, schon der schönen Symmetrie wegen.